Montag

Im Grunde ist Montag so oder so nicht mein oder besser: nicht unser Tag. Nach dem Wochenende fällt es meinen Lieblingen und mir ziemlich schwer, zeitig aus den Federn zu hüpfen. Die Jammerei hilft aber nichts, für gewöhnlich ist um 6.00 Uhr Tagwache – mein lieber Mann und ich müssen arbeiten und die drei Mäuse gehen zur Tagesmutter beziehungsweise in den Kindergarten. Okay, business as usal, denkt ihr jetzt bestimmt, doch der letzte Montag hat alles geschlagen – quasi die Créme de la Créme des Wochenstartes. Der Montag mit Sahnehäubchen. Das wünsche ich niemanden! WIRKLICH. NIEMANDEN.

Doch zurück zum Anfang: Mein kleinstes Mädi ist verkühlt und hustet. Gegen vier Uhr schaue ich auf die Uhr und beschließe, sie aus ihrem Bettchen zu nehmen und gemeinsam mit ihr ins Kinderzimmer zu flüchten. Der Rest der Bande sollte schließlich mehr oder weniger in Ruhe (in Mamas-und-Papas-Bett) schlafen können und in der Früh einigermaßen fit sein. Doch nichts da! Keine zehn Minuten später tappt schon mein ältester Sonnenschein nach. „Mama, ich möchte gerne mit dir kuscheln!“, sagt sie. Okay – kein Problem! Ich mache Platz, rechts liegt die hustende jüngste Zuckerpuppe, links die große.

„Mama, ich hab so Bauchweh! AUA! Mama!“, sagt sie nach ein paar Minuten. Ich kuschle mich zu ihr, streichle ihren Bauch und will sie beruhigen. Es nützt leider nichts – es wird und wird nicht besser. „Mama! Mama! Es tut so weh“, jammert sie. Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll. Während ich gedanklich schon die Kinderärztin anrufe, setzt sie sich auf und sagt: „Hilfe! Mama! Mir ist so schle….“! Weiter kommt sie nicht, in diesem Moment bricht sie das halbe Bett voll. Die kleine Prinzessin wacht natürlich auf, schaut zuerst mich, dann die Schwester verdutzt an und beginnt zu weinen. Irgendwie schaffe ich es, den armen brechenden Schatz ins Badezimmer zu bringen. Den schreienden jüngsten Liebling trage ich im Anschluss zu meinem lieben Göttergatten, der bereits hellwach im Bett sitzt. Das Sandwichkind liegt währenddessen (no-na) in der Mitte und kuschelt sich komplett stressbefreit in die Decke.

Es gibt prickelndere Erlebnisse, das könnt ihr mir glauben. Schnell reinige ich das Kind und überziehe das Bett. Die kleine Zuckerschnecke schreit in der Zwischenzeit wie am Spieß – sie hört nicht auf. Der große Augenstern sitzt kreidebleich am Boden und schaut mir zu. „Mama, ich will eigentlich in den Kindergarten“, sagt sie nur. Nachdem die Waschmaschine läuft, hole ich die Kleine wieder bei meinem Mann und der noch immer tief und fest schlafenden mittleren Maus ab und gehe mit den zwei anderen Prinzessinnen ins frisch bezogene Bett. Endlich schlafen wir ein! Zwar ziemlich unruhig, aber immerhin.

Neuer Tag, neues Glück? NEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNN!!! In der Früh wird es auch nicht besser. Wir sind angesichts des unangenehmen Zwischenfalls unausgeschlafen und ziemlich spät dran. Gott sei Dank erreiche ich wenigstens die Oma, die so lieb ist und einspringt. Ich habe – wie meistens montags – einige Termine; kann leider erst ab Dienstag Pflegeurlaub nehmen. Va bene – Glück im Unglück, doch nicht ganz: Denn zur Draufgabe bricht mein armes ältestes Engelchen kurz vor der Abfahrt nochmals. Und das vor meine Füße. Alles retour – ich kann uns umziehen und wieder einmal alles putzen.

So und wenn der Teufel Junge hat, dann gleich mehrere: Es hört nicht auf, es geht weiter!! Mein lieber Göttergatte meint es gut mit mir und gibt mir das Sugo vom Vortag in eine Schüssel. „Damit du zu Mittag etwas zu essen hast“, sagt er liebevoll. Der Clou: Irgendwie schließt der Deckel nicht richtig, ich gebe das Schüsselchen in meine Tasche und habe schlussendlich die Bolognese zwischen Handy, Schlüssel und der Kosmetiktasche. ÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!

In diesem Sinne: Noch Fragen? Ich hasse Montag. Zumindest Montagfrüh. ABER: Zu Mittag ist alles wieder gut: Das kranke Kind isst Oma’s Schinkenfleckerln und ich verschiebe den Pflegeurlaub. Auf nächsten Montag!

 

PS: Details über mich, das Alter meiner Mädis, meinen Mama Blog etc. findet ihr hier.